Gemeinschaftspraxis
Dr.med. Wolfgang Lensing & Dr.med. Almut Wistokat-Wülfing
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News

Wenn Händewaschen zum Infektionsrisiko wird

Seit der Corona-Pandemie wissen alle: Wer sich gründlich die Hände wäscht, schützt sich und andere vor Infektionen. Mitunter ist der Reinigungseffekt jedoch trügerisch, warnt das Infocenter der R+V-Versicherung. Denn auf Seifenstücken und in Seifenspendern können sich Keime sammeln und beim Waschen auf die Hände gelangen.

Händewaschen ist sehr wichtig für die Hygiene im Alltag. Mindestens 20 Sekunden lang sollten die Hände dabei gründlich eingeseift werden. Das bewirkt einen guten Schutz vor Krankheiten, insbesondere vor Magen-Darm-Infektionen. Wichtig ist jedoch: Auch mit den Seifenstücken oder Seifenspendern selbst muss man hygienisch umgehen. "Sonst können sich hier Keime sammeln und beim Waschen auf die Hände gelangen", sagt Torben Thorn, Beauftragter für Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und Umweltmanagement bei der R+V Versicherung.

Bei Seifenspendern ist der Pumpkopf die Schwachstelle. Hier können sich gesundheitsschädliche Keime ansiedeln. "Diese Gefahr besteht vor allem, wenn ein Seifenspender über längere Zeit immer wieder einfach aufgefüllt wird", sagt Thorn. Das bedeutet nicht zwingend ein erhöhtes Infektionsrisiko. "Aber immungeschwächte Menschen sollten lieber vorsichtig sein. Dasselbe gilt bei Hautverletzungen."

Seifenspender regelmäßig auswaschen

Der R+V-Experte rät, die Dosierpumpe vor dem Auffüllen grundsätzlich unter fließendem, heißem Wasser zu reinigen und dann zu trocknen. Eine Alternative zu nachfüllbaren Spendern sind Modelle, die mit einem Sensor oder durch Drücken auf den Flaschenkörper bedient werden. Auch Einmal-Spender stellen eine risikoärmere Alternative dar, verursachen jedoch mehr Müll. "Öffentlich zugängliche Toiletten oder Waschräume sind aus gutem Grund meist mit solchen Spendern ausgestattet", sagt Torben Thorn.

Weitere Tipps des R+V-Infocenters:

  • Feste Seife reinigt die Hände ebenso gut wie flüssige. Das Seifenstück sollte allerdings in einer Schale liegen, bei der das Wasser gut ablaufen kann. Das verhindert Keimvermehrung.
  • Die Wassertemperatur beim Händewaschen hat keine Auswirkungen auf die Hygiene. Kaltes Wasser ist genauso gut wie warmes oder heißes.
  • Nach dem Waschen sollte man die Hände gründlich abtrocknen: Bakterien mögen feuchte Untergründe.

16.04.2025 DGA | Quelle: R+V Infocenter (news aktuell)

Hautkrebsdiagnosen explosionsartig auf Vormarsch

Die Anzahl der Menschen mit der Diagnose schwarzer Hautkrebs hat sich in Deutschland seit dem Jahr 2005 mehr als verdoppelt. Bei weißem Hautkrebs haben sich die Fallzahlen sogar nahezu verdreifacht. Diese Entwicklung droht sich in den kommenden Jahren fortzusetzen. Das geht aus dem aktuellen Arztreport der Barmer hervor. Im Jahr 2023 erhielten demnach rund 417.400 Menschen die Diagnose malignes Melanom, umgangssprachlich schwarzer Hautkrebs genannt. Im Jahr 2005 waren es noch gut 188.600. Nicht-melanotischer Hautkrebs, auch bekannt als weißer Hautkrebs, wurde im Jahr 2023 bei rund 1,8 Millionen Menschen dokumentiert, im Jahr 2005 waren es etwa 630.000. Vor allem in den Geburtenjahrgängen ab Ende der 1950er-Jahre zeigen sich steigende Risiken. So lag zum Beispiel das Risiko für schwarzen Hautkrebs bei 1968 geborenen Frauen doppelt so hoch wie im Jahrgang 1952. „Schwere Sonnenbrände in jüngeren Jahren hinterlassen bleibende Schäden. Jetzt werden die Spätfolgen einer Zeit sichtbar, in der Sonnenbaden ohne ausreichenden Schutz vor der UV-Strahlung weit verbreitet war. Es ist zu befürchten, dass die Zahl der Betroffenen weiter steigt. Gerade für ältere Menschen sind Screenings jetzt umso wichtiger, um eine mögliche Hautkrebserkrankung frühzeitig zu entdecken“, so Prof. Dr. med. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer.

Geringeres Hautkrebs-Risiko ab der Generation Y Spätestens bei den Jahrgängen nach 1980 scheint das Hautkrebsrisiko laut Barmer-Arztreport wieder zu sinken. Demnach weist zum Beispiel der Jahrgang 1995 ein geringeres Hautkrebsrisiko auf als der Jahrgang 1955. Dies könne die Folge von mehr Achtsamkeit für die Risiken von Sonnenbaden und Solarienbesuchen sein. „Die meisten Hautkrebserkrankungen werden durch UV-Strahlung verursacht, schwarzer Hautkrebs besonders durch Sonnenbrände in der Kindheit. Prävention ist das beste Mittel, um das Hautkrebsrisiko zu senken. Sei es durch Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor, langärmlige Kleidung, Sonnenhüte und die Vermeidung der direkten Sonne. Dies kann man gar nicht oft genug betonen, denn die Haut vergisst keinen Sonnenbrand“, sagt Prof. Dr. med. Joachim Szecsenyi, Autor des Arztreports und Geschäftsführer des aQua-Instituts in Göttingen. Aber auch künstliche UV-Strahlung wie bei Solarien solle gemieden werden.

Mehr Frauen als Männer von schwarzem Hautkrebs betroffen Wie aus dem Arztreport weiter hervorgeht, sind Frauen deutlich häufiger von Hautkrebs betroffen als Männer. Im Jahr 2023 lebten in Deutschland 225.600 Frauen mit der Diagnose Hautkrebs und 191.800 Männer. Neuerkrankungsraten lagen demgegenüber bei Männern höher als bei Frauen, mit 32,0 zu 28,8 je 100.000 Fällen im Jahr 2022. „Eine wesentliche Rolle spielt dabei, dass die Diagnosen bei Frauen früher gestellt werden und sie zugleich länger mit den Diagnosen überleben“, so Szecsenyi.

Immer mehr Krankenhausbehandlungen mit weißem Hautkrebs Laut Arztreport müssen immer mehr Menschen aufgrund von Hautkrebs im Krankenhaus versorgt werden. Bei schwarzem Hautkrebs ist die Zahl der Behandlungsfälle nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in den Jahren 2005 bis 2023 von 21.437 auf 25.957 und damit um 21 Prozent gestiegen. Bei weißem Hautkrebs hingegen hat es eine Zunahme um 106 Prozent gegeben, von 44.277 auf 90.988. Hochrechnungen nach Barmer-Daten kommen im Jahr 2023 mit 26.461 und 91.265 Fällen bei schwarzem und weißem Hautkrebs auf sehr ähnliche Ergebnisse, was für die Repräsentativität der Barmer-Daten spricht. „In den kommenden Jahren könnte es noch deutlich mehr Betroffene geben, das lässt sich zum Teil bereits durch die alternde Gesellschaft erklären. Es bleibt zu hoffen, dass der Anstieg durch primäre Prävention und entsprechendes Verhalten abgebremst werden kann“, so Barmer-Chef Straub.

10.04.2025 DGA | Quelle: Barmer

Zu viel Bildschirmzeit bringt Kinder um den Schlaf

Je mehr Zeit Kinder und Jugendliche vor dem Bildschirm verbringen – sei es beim Fernsehen, auf dem Smartphone, Tablet oder der Spielkonsole – desto schlechter schlafen sie. Das berichtet die in München beheimatete Stiftung Kindergesundheit. Sie verweist auf aktuelle Studien, die belegen, dass intensiver Medienkonsum nicht nur den Schlaf, sondern auch die Lernfähigkeit beeinträchtigt.

Digitale Medien sind für Kinder und Jugendliche heute selbstverständlicher Bestandteil des Alltags. Ihre Nutzung hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen, stellt die Stiftung Kindergesundheit in ihrem aktuellen „Kindergesundheitsbericht“ fest. Mehr als 90 Prozent der 14- bis 19-Jährigen verwenden täglich soziale Netzwerke wie WhatsApp, Instagram oder Snapchat. Neben den vielen Vorteilen digitaler Medien, etwa beim Lernen oder Kommunizieren, treten jedoch auch Risiken deutlich zutage. Besonders während der COVID-19-Pandemie nahm die intensive und teils suchtartige Nutzung digitaler Medien erheblich zu. Eine direkte Folge: vermehrte Schlafstörungen bei Kindern und Jugendlichen.

Besorgniserregende Zahlen:

• Bereits jedes zweite Kind im Alter von drei Jahren schaut täglich bis zu einer Stunde Videos auf unterschiedlichen Endgeräten.
• Jedes siebte Kind verbringt mehr als eine Stunde am Tag vor dem Bildschirm.
• Drei von vier Jugendlichen nutzen ihr Smartphone noch in den letzten zehn Minuten vor dem Schlafengehen, jeder vierte auch nach dem Lichtausschalten.
• Manche Jugendliche behalten ihr Handy nachts unter dem Kopfkissen.
• Laut einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zeigen 8,4 Prozent der 12- bis 17-Jährigen bereits Anzeichen einer krankhaften Computerspiel- oder internetbezogenen Störung.

Warum Bildschirme den Schlaf stören

Bildschirme mit LED-Technologie emittieren blaues Licht, das die Produktion des Schlafhormons Melatonin hemmt. Melatonin reguliert unseren Schlaf-Wach-Rhythmus und sorgt dafür, dass wir müde werden. Wer abends lange auf Bildschirme schaut, schläft später ein, gerät aus dem natürlichen Schlafrhythmus und ist am nächsten Morgen müder – mit Folgen für Konzentration und Leistung in Schule und Ausbildung.
Zudem kann starker digitaler Konsum für eine anhaltende Reizüberflutung sorgen. Besonders aufregende Inhalte wie Games oder Social Media können das Gehirn in Alarmbereitschaft versetzen, wodurch das Einschlafen erschwert wird. Die Konsequenz: schlechtere Gedächtnisleistung, verringerte Aufmerksamkeit und Konzentration sowie eine höhere Fehleranfälligkeit.

Müdigkeit im Unterricht

Viele Jugendliche, die ihr Smartphone bis in die Nacht nutzen, schlafen nicht nur weniger, sondern schlechter. Morgens sind sie oft nicht ausgeruht und neigen dazu, im Unterricht wegzunicken. Tagesmüdigkeit führt zudem zu Bewegungsmangel, Konzentrationsproblemen und Stimmungsschwankungen. Studien zeigen, dass ständiges Multitasking mit digitalen Medien beim Lernen die Konzentration verringert und das Arbeitsgedächtnis beeinträchtigt. Es kommt zu Einbußen an Daueraufmerksamkeit und Problemlösungsfähigkeit. Wer während der Hausaufgaben häufig abgelenkt wird, lernt ineffizienter und braucht länger dafür.

Zu wenig Schlaf kann ernsthafte Folgen haben

Gesunder Schlaf ist essenziell für die körperliche und geistige Gesundheit. Wer dauerhaft schlecht schläft, ist anfälliger für Krankheiten. Das Risiko für Herzerkrankungen und Depressionen steigt und Infektionen können langsamer heilen. Zudem haben Menschen mit Schlafstörungen ein fünffach erhöhtes Risiko, Unfälle im Haushalt oder im Straßenverkehr zu erleiden.

Entgegen einer allgemeinen Annahme arbeitet der Organismus während der Nacht keineswegs auf Sparflamme: Im Schlaf verbraucht der Körper genauso viel Energie wie im Wachzustand. Nachts wird das Wachstumshormon produziert, das für das Knochenwachstum benötigt wird und zur Regenerierung von Haut und Haaren beiträgt („Schönheitsschlaf“) .

Schlaf verbessert die Lernleistung

Guter Schlaf hilft nicht nur bei der Regeneration des Körpers, sondern fördert auch die geistige Entwicklung. Während der Nacht verarbeitet das Gehirn Erlerntes und verbessert die Fähigkeit zur Problemlösung. Schlafmangel hingegen verursacht Gedächtnislücken, senkt die Tagesleistung um bis zu 25 Prozent und schwächt das Immunsystem.

Was Eltern tun können

Um einen gesunden Umgang mit digitalen Geräten zu fördern, rät die Stiftung Kindergesundheit zu klaren Regeln:

• Digitale Medien sollten in den letzten zwei bis drei Stunden vor dem Schlafengehen möglichst gemieden werden.
• Smartphones haben im Schlafzimmer – vor allem nachts – nichts zu suchen.
• Eltern sollten mit gutem Beispiel vorangehen und feste Medienzeiten für alle vereinbaren.
• Alternative Einschlafrituale wie Lesen oder beruhigende Musik können helfen, besser zur Ruhe zu kommen.

Strikte Verbote führen jedoch oft zu Widerstand. Stattdessen hilft es, gemeinsam mit den Kindern sinnvolle Regeln zu erarbeiten. Ein offenes Gespräch über die Vor- und Nachteile von Medien kann das Bewusstsein und die Eigenverantwortung der Kinder stärken. Auch ein bewusster Umgang mit digitalen Inhalten ist hilfreich, etwa indem diese gemeinsam angeschaut und anschließend reflektiert werden. Eltern können außerdem alternative Freizeitangebote schaffen, wie gemeinsame Spieleabende oder sportliche Aktivitäten, um den Medienkonsum in ein gesundes Gleichgewicht zu bringen. Entscheidend ist es, den jungen Menschen Vertrauen zu schenken und sie dabei zu unterstützen, eigenverantwortlich mit digitalen Geräten umzugehen. So lassen sich Streitigkeiten vermeiden und die Beziehung bleibt positiv.

Ein bewusster Umgang mit Bildschirmmedien kann Kindern und Jugendlichen helfen, besser zu schlafen und tagsüber leistungsfähiger zu sein. Schlaf ist eine der wichtigsten Ressourcen für körperliches und geistiges Wohlbefinden – und damit die Grundlage für eine gesunde Zukunft.

Blutgerinnsel verhindern – Medikamenten-Leitfaden für Herzpatienten

Mehr als eine Million, meist ältere Menschen in Deutschland nehmen Medikamente, die Blutgerinnsel verhindern oder auflösen sollen. Je nach Art der Herzerkrankung stehen unterschiedliche Medikamente zum Schutz vor Blutgerinnseln und der damit verbundenen Gefahr von Infarkten und Thrombosen beziehungsweise Embolien zur Verfügung. Patienten mit der häufigsten anhaltenden Herzrhythmusstörung Vorhofflimmern sind auf solche Medikamente zur Gerinnungshemmung angewiesen, ebenso Patienten mit koronarer Herzkrankheit (KHK) und einem Stent sowie Patienten mit einer künstlichen Aortenklappe.

Acetylsalicylsäure, kurz ASS oder Aspirin genannt, ist hierunter der älteste und bekannteste Wirkstoff. Auch das umgangssprachlich oft als „Blutverdünner“ bezeichnete Marcumar® (Wirkstoff Phenprocoumon) gibt es seit Jahrzehnten. Doch sind in den letzten Jahren viele weitere moderne Substanzen auf den Markt gekommen, etwa die neuen direkten oralen Antikoagulanzien (DOAK). Manche wirken über andere Mechanismen oder stärker als die herkömmlichen, andere sind einfacher zu dosieren. „Eine konsequente Einnahme der Medikamente zur Gerinnungshemmung wie vom behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin verordnet, ist besonders wichtig, um Risiken durch Herzinfarkte und Schlaganfälle vorzubeugen“, betont der Kardiologe Prof. Dr. Ulf Landmesser, Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung und Direktor der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Intensivmedizin am Campus Benjamin Franklin, Deutsches Herzzentrum der Charité (DHZC).

Hoher Informationsbedarf zur Gerinnungshemmung bei Betroffenen Sehr hoch ist der Informationsbedarf für die Patienten bezüglich der Gerinnungshemmung. Die Deutsche Herzstiftung bietet deshalb mit verschiedenen Info-Angeboten einen Überblick über die in der Fachsprache als „anti-thrombotische Therapien“ bezeichneten Ansätze unter https://herzstiftung.de/blutverduenner-wie-wirken-sie

In einem Übersichtsartikel in der aktuellen Ausgabe der Herzstiftungs-Zeitschrift HERZ heute 4/2024 unter dem Titel „Blutverdünner – wozu?“ erläutern Prof. Landmesser und seine Kollegin Prof. Dr. Ursula Rauch-Kröhnert, Oberärztin an der Klinik für Kardiologie am DHZC, die Möglichkeiten der Gerinnungshemmung. Ein Probeexemplar kann kostenfrei bei der Herzstiftung unter Tel. 069 955128-400 oder angefordert werden.

Für jede Patientin, jeden Patienten gibt es eine maßgeschneiderte Therapie In klinische Studien wurden in den vergangenen Jahren bei verschiedenen Patientengruppen die unterschiedlichen alten und neuen gerinnungshemmenden Therapien gegeneinander oder auch in Kombination getestet. Der Vorteil, der sich daraus ergeben hat: Es gibt heute quasi für jede Patientin und jeden Patienten eine für ihre/seine Situation maßgeschneiderte gerinnungshemmende Behandlung. Der Nachteil: Die Fülle der Wirkstoffe und die sehr differenzierten Anwendungsbereiche machen es für Patienten und Angehörige oft schwierig, die ärztliche Entscheidung für eine bestimmte Wirkstoffauswahl nachzuvollziehen.

Prof. Landmesser verweist in HERZ heute vor allem darauf, wie wichtig die „Personalisierung“ der antithrombotischen Behandlung ist: Wie hoch ist das individuelle Risiko für einen Gefäßverschluss, der im schlimmsten Fall einen Herzinfarkt, einen Schlaganfall oder eine Lungenembolie verursacht? Und wie stark wiegt dagegen die erhöhte Gefahr einer nur schwer zu stillenden Blutung durch den Gerinnungshemmer? Beides gilt es abzuwägen.

Ob Vorhofflimmern, Stent bei KHK oder neue Aortenklappe – viele profitieren von einer maßgeschneiderten Blutverdünnung Klar ist: Menschen, die von einer blutverdünnenden Behandlung profitieren, gibt es viele – vor allem im höheren Alter. Das sind z.B. solche mit Vorhofflimmern oder Herzpatienten, die mittels Katheter eine neue Aortenklappe erhalten haben (TAVI). Bei ihnen besteht die Gefahr, dass sich Blutgerinnsel im Herzen bilden, ins Gehirn gelangen und dort einen Schlaganfall auslösen. Zusätzliche Erkrankungen, etwa eine Herzmuskelschwäche, Bluthochdruck oder Diabetes, erhöhen dieses Risiko weiter. Auch Menschen mit verengten Herzkranzgefäßen (KHK) oder Patienten, die wegen eines Herzinfarktes einen Stent erhalten haben, profitieren von einer anti-thrombotischen Therapie – vor allem in der Phase direkt nach dem Eingriff. Denn so kann einem (erneuten) Infarkt wirksam vorgebeugt werden.

Praktische Aspekte für den Alltag – Abstimmung mit behandelndem Arzt ist wichtig! In Studien haben sich bei all diesen Anwendungsgebieten verschiedene Medikamente beziehungsweise Kombinationen als wirksam erwiesen (siehe Info-Kasten und Artikel unter https://herzstiftung.de/blutverduenner-wie-wirken-sie). Für Patentinnen und Patienten ist es dabei wichtig zu wissen, dass ihr Arzt oder ihre Ärztin in der Praxis stets anhand der individuellen Situation (Vorerkrankungen, Risikofaktoren, Art des Eingriffs etc.) das persönliche Risiko ermitteln und daraus entsprechend den Leitlinien die jeweils maßgeschneiderte Therapie ableiten kann.

Aber nicht nur deshalb ist die Abstimmung mit der behandelnden Kardiologie- oder Hausarzt-Praxis so bedeutsam: Wer unter einer Gerinnungshemmung steht, muss im Alltag zudem einige praktische Aspekte beachten. Darauf wird in dem Herzstiftungs-Sonderdruck „Gerinnungshemmer – Was bei der Einnahme wichtig ist“ hingewiesen, ebenfalls unter https://herzstiftung.de/bestellung erhältlich. Zum Beispiel können Nahrungsmittel (Grapefruit-Saft), frei verkäufliche Arzneien (Johanniskraut) oder Nahrungsergänzungsmittel bei einer Behandlung mit Vitamin-K-Antagonisten deren Gerinnungshemmung beeinflussen. Stehen ärztliche Eingriffe oder Untersuchungen, etwa zahnärztliche Maßnahmen, Operationen am Auge, Biopsien etc. an, müssen das Risiko für eine Gerinnselbildung und die Blutungsgefahr während des Eingriffs unter Umständen neu abgewogen werden.

„Insgesamt aber“, so betont der Herzstiftungs-Experte Prof. Landmesser, „bieten die heute verfügbaren anti-thrombotischen und gerinnungshemmenden Medikamente sehr effektive Möglichkeiten, um gefährdete Patienten vor den katastrophalen Folgen eines Schlaganfalls, eines Herzinfarktes oder einer Lungenembolie zu schützen.“ Wichtig sei zudem, dass durch den Arzt sorgfältig das Risiko für Thrombosen gegen das erhöhte Risiko für schwere Blutungen entsprechend den Leitlinien abgewogen werde und dass die Patienten konsequent und korrekt ihre Medikamente einnehmen.



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Airflow-Geräte

Pulver-Strahl-Geräte, mittels derer Verfärbungen an den sichtbaren Zahnflächen entfernt werden können, ohne dass der Zahnschmelz angegriffen wird.